Altfiguren - Der 21er Replika-Satz

Aus EierWiki - Das Wiki rund ums Ei
(Weitergeleitet von Der 21er Replika-Satz)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der 21er Satz

21er by eiertruhe portal.JPG



Der 21er Replikasatz ist, der wohl am häufigsten vorkommende Figurensatz der Replikaszene. 21 Figuren aus den 70er Jahren, die als Ü-Ei-Figuren bekannt sind, wurden in sehr hoher Auflage in Osteuropa für den weltweiten Spielzeugmarkt nachgegossen. Über findige Händler kamen die Figuren an die grenznahen Flohmärkte und von dort aus in den Rest Deutschlands und schließlich in unser beliebtestes Auktionshaus, wo täglich Sammler auf die Nachbauten hereinfallen und viel Geld für Schund ausgeben.

Erschreckend ist, dass noch immer sehr viele Sammler auf die meist eindeutig zweideutig geschriebenen Texten in Internetauktionen zu diesen Figuren reinfallen. Meist als Dachbodenfund angeboten, erzielen diese, eigentlich plumpen, Fälschungen hohe Preise.

Dabei kann ein geübtes Auge diese Nachbauten schon auf dem Auktionsbild erkennen. Wir zeigen euch jetzt wie! Bitte beachtet, dass wir nur Originale mit diesem 21er Satz vergleichen. Das ist kein Bericht über generelle Erkennungsmerkmale von Fälschungen.

Für alle Figuren gilt ein Merkmal ganz besonders. Die Lackierung!. Sie wird in diesem Bericht immer und immer wieder erwähnt werden. Sie ist bei 19 der 21 Figuren das einfachste Merkmal. Wir haben die Figuren für diesen Bericht einzeln unter die Lupe genommen.





Astronauten

21er astro4.jpg



Hier bringt, entgegen der landläufigen Meinung, das UV-Licht nur bedingt etwas.Es gibt Originale die unter UV-Licht leuchten und es gibt auch Originale, welche wieder nicht leuchten. Das Repli leuchtet hier generell immer an den bunt bemalten Stellen (Schuhe und Knie). Dennoch leuchtet bei allen Originalen das Grundmaterial. Wenn die Figur also bespielt ist, ist die Prüfung mit UV-Licht sicher, wie an unserem Bildbeispiel zu sehen ist, da das Grundmarterial durchschimmert.






21er astro1.jpg
21er astro2.jpg



Sehr gut erkennbar ist das Original am Metallsucher (Bild oben rechts), der hier stark ausgeprägt ist. Das Repli zeigt hier einen Metallsucher, der irgendwie klobig und abgeschnitten wirkt. Ebenfalls kann man das Original an der Hand erkennen. Beim Original sieht man wunderbar die einzelnen Finger, beim Repli ist nur eine Faust.




21er astro1.jpg


Bei beiden Astronauten fehlt beim Replika der Abrisspunkt auf der Kopfnaht.


21er astro1.jpg



Ein weiteres, gutes Erkennunsgsmerkmal ist der Gußpunkt auf der Rückseite der Figuren. Beim Original mit Metallsucher ist er im unteren Teil der Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Beim Nachbau ist er in der oberen Hälfte der Flasche. Auch die Gußpunkte an den Waden der Figur sind verschieden hoch angesetzt.

Bei der zweiten Astronautenfigur ohne Atemgerät liegt der falsche Gußpunkt direkt über dem X der Gurte auf dem Rücken. Beim Original liegt er genau auf den Gurten. Wir haben zum Vergleich nur einen weißen Astronaut, doch die Merkmale sind identisch.




Inzwischen existieren auch Rohlinge aus dem 21er Replika Satz. Diesen Astronaut erhielten wir auf einer Ü-Ei-Börse zur Prüfung. Die Gussabdrücke und Nähte sind mit denen der 21er Figur identisch.

21errohling.JPG

Die Soldaten


Bei den Soldaten könnte es ganz einfach sein. Bei ihnen leuchtet das Grundmaterial unter UV-Licht. Da können die Figuren aus dem 21er Satz nicht mithalten. Das Problem ist, dass einige Soldaten eine Ganzkörperbemalung haben und deshalb kein Grundmaterial nach Aussen durchkommt. UV-Licht ist daher nur für die Figuren mit offenem Grundmaterial einsetzbar.



21er astro1.jpg



Bei allen Soldaten fällt jedoch auf, dass die Lackierung der Originale wesentlich stumpfer ist. Die Figuren des 21er Satzes glänzen alle. Unsere drei Beispiele oben zeigen dies sehr deutlich. Der blaue Soldat links z.B. hat auf dem Rücken einen Gußpunkt, der dem Replika fehlt. Ansonsten gleichen die Nachbauten den Originalen fast aufs Haar. Dennoch sind sie anhand der Lackierung sehr einfach zu erkennen. Vorsicht ist geboten, wenn diese Figuren als "bespielt" verkauft werden. Oftmals werden sie in der Spül- oder Waschmaschine auf alt getrimmt. Der Lack stumpf etwas ab und die Figur zeigt bespielte Stellen. Hier unbedingt den UV-Licht-Test durchführen. Wir haben nicht alle Soldaten aufgeführt. Die Merkmale sind immer die gleichen.

Doch es gibt auch andere Anhaltspunkte . Beim Soldat mit Säbel und Uniformjacke ist dies besonders deutlich.



21er astro1.jpg





Wer sich hier den Säbel betrachtet sieht, dass dieser beim Replika nach Außen gebogen ist. Doch Vorsicht! Mit etwas Wärme lässt sich dieses Merkmal verändern. Die Rückseite der Figur offenbart dann noch mehr Unterschiede. So hat das Original 4 Gußpunkte auf der Rückseite. Am Kopf, am Po und auf jeder Wade. Das Replika hingegen hat diese Gußpunkte nur auf der Wade und dort auch noch zu hoch.






Berufe - Richter und Polizist

21er astro1.jpg
21er astro1.jpg




Der Richter ist eine eher unscheinbare Figur. Viele Merkmale hat er nicht, die man prüfen kann. Im Ganzen sind es sogar nur Zwei. Zum einen natürlich wieder die Lackierung. Das Original ist stumpf, das Replika glänzt. Meist sind auch die Haare des Originals viel heller. Zum anderen ist es der Gußpunkt auf dem Rücken des Originals. Den sucht man beim Replika vergeblich.






21er astro1.jpg



Der Polizist existiert als Nachbau im 21er Satz nur in der Version mit hochgekrempelten Ärmeln. Auch hier sind es die gleichen Erkennungsmerkmale. Das Original ist stumpf und das Replika glänzt. Das Original hat ausserdem zwei Gußpunkte an den Waden, von denen der am linken Bein höher sitzt, als der am Rechten. Das Replika wiederum hat ebenfalls zwei Gußpunkte an den Beinen. Der Linke sitzt genauso wie beim Original. Der Rechte allerdings sitzt nochmal höher als der Linke und zwar am Oberschenkel. Statt also unten am Knöchel ist er der rechte Gußpunkt beim Replika über dem Knie. Der dritte Gußpunkt auf dem Rücken ist bei beiden gleich.




Granny

21er astro1.jpg



Die Oma aus Alice im Wunderland ist eine der am meisten angebotenen Figuren dieses Satzes. Hier ist die Fälschung nicht so offensichtlich, weil man die Lackunterschiede, die man bei den Soldaten und den anderen dunkel geratenen Figuren sieht, nicht so gut erkennen kann. Der Granny rückt man mit anderen Merkmalen auf den Pelz.




21er astro1.jpg
21er astro1.jpg



Die Figur hat einen Gußabdruck am Hinterkopf, der beim Replika etwa um die Hälfte kleiner ist, als beim Original (Bild oben). Das zweite Merkmal ist die Bemalung des Stuhls. Beim Replika ist sie dunkelbraun, dick und glänzend. Beim Original heller und durchsichtiger. Auch ist der Gußpunkt auf dem Rücken von Granny beim Original wesentlich größer, als beim 21er Satzmodel.(Bild unten links). Von vorne ist auf den ersten Blick gar kein großer Unterschied feststellbar, sieht man von dem strahlend weißen Gußmaterial des Nachbaus einmal ab (Bild unten rechts).



Alice und der kleine Hase

21er astro1.jpg




Auch diese beiden sind sehr häufig einzeln zu finden. Auch hier macht man sich zu nutze, dass man die Echtheitsmerkmale in Auktionsfotos kaum bis gar nicht erkennen kann.

Bei beiden Figuren gibt es eigentlich nur einen einzigen Punkt, den wir ansprechen möchten. Der jedoch, ist der sicherste Weg den Nachbau zu erkennen. Die Originale beider Figuren haben KEINEN Gußabdruck auf dem Rücken. Beim Replikat von Alice ist ein Gußabdruck im oberen Teil der Haare zu finden, beim Karnickel am Rücken.




21er astro1.jpg




Allerdings existieren auch Alice-Fälschungen, die keine Gussabdruck mehr im Haar haben. Sie basieren auf 21er Satz Replikaten, bei denen der Gussabdruck weggeschmirgelt und anschließend wieder übermalt wurde.

Das Loch im Boden des Hasen ist beim Original etwa 7mm tief und hat einen abgerundeten Boden, beim Replikat hat es nur 4-4,5 mm und einen flachen Boden. Auch bei Alice besitzt das Original einen runden und die Fälschung einen flachen Boden.




Eule auf Baumstumpf und Dalmatiner

21er astro1.jpg




Die Eule aus dem 21er Satz ist das wohl am einfachsten zu identifizierende Replikat der Ü-Ei-Geschichte. Ein Bild sagt hier mehr als alle Worte.




21er astro1.jpg




Beim Dalmatiner ist es auch die völlig andere Farbgebung des Hundes. Ein Dalmatiner ist weiß und hat schwarze Punkte. Beim Replikat wurde aus dem Dalmatiner ein orangebrauner Setter. In dieser Farbe gibt es jedoch keine Ü-Ei-Figur.





Diese beiden Figuren zeigen deutlich, dass dieser 21er Satz ursprünglich nicht als Ü-Ei-Fälschung produziert wurde. Er hatte eine andere Bestimmung und wurde nur zweckentfremdet.



Brumbrum der Eisbär

21er astro1.jpg




Brumbrum hat auch ein besonderes Merkmal. Der fehlende Abprißpunkt im oberen Rücken des Replikas, ist das deutlichste Zeichen. Die dort verlaufende Naht ist bei beiden Figuren identisch. Beim Original ist am Kopf oder dem oberen Halsbereich ein Abriß zu sehen.




21er astro1.jpg




Darüber hinaus erkennt man das Original an seiner sparsameren Bemahlung.



21er astro1.jpg




Ausserdem unterscheidet sich der Boden der Figur deutlich. Beim Original sieht man die Umlaufnaht unter der Figur. Der Boden ist gewölbt und glänzend rau. Die Figur aus dem 21 Satz hat einen spiegelglatten Unterboden ohne jegliche Naht.

VORSICHT: Fühlt sich der Eisbär wie ein Wachskerze an, handelt es sich um ein altes DDR-Spielzeug, nicht um die Ü-Ei-Figur.



Teckel stehend

21er astro1.jpg






Neben der fast orangenen Farbe, ist es der Gußpunkt auf der Rückseite des Originals, der den Unterschied zum Replikat ausmacht. Dem Replikat fehlt er einfach.




21er astro1.jpg




Auch fehlt beim Repli die Hong Kong Kennung, die fast alle Teckel haben.




21er astro1.jpg




Unter UV-Licht ist auch zu erkennen, dass der Nachbau nicht leuchtet.





Eichhörnchen klein

21er astro1.jpg






Beim Original findet man unterhalb des linken Ohres die Kennung "HK". Beim Replika fehlt diese Kennung, genauso wie an der Schwanzspitze der Abrisspunkt.








Indianerjunge und Indianermädchen

21er astro1.jpg
21er astro1.jpg



Das jeweilige Original hat unter den Füßen" HK " als Kennung für Hong Kong. Auf jeder Fußsohle ist ein Buchstabe davon zu sehen. Beim Replika aus dem 21er Satz fehlt diese Kennung. Die Sohlen der Nachbauten sind glatt und vollständig lackiert. Lediglich der Indianerjunge hat eine Umlaufnaht. Das Original ist dort kantiger mit der H und K Kennung auf jedem Fuß.



Auch ein gutes Erkennungsmerkmal beim Indianerjungen ist der Abrisspunkt, hinten knapp unter dem Gürtel. Dieser Abrisspunkt fehlt beim Replika.



Hans im Glück

21er astro1.jpg




Hans im Glück hat diverse gute Erkennungsmerkmale. Wir haben hier nur Fotos des Replikas genommen. Die Unterschiede sind eklatant, sodass man eigentlich nicht einmal ein Original zum Vergleich benötigt.




21er astro1.jpg




Zum einen wäre da wieder einmal die Lackierung. Der Replika-Hans glänzt wie eine Speckschwarte und ist in der Regel in völlig anderen Farben als das Original bemalt. So ist die Replikahose moosgrün. Beim Original ist sie jedoch braun. Die Gans zeigt die deutlichsten Unterschiede zum Original. Zuersteinmal ist die Originalgans nicht bemalt. Unsere Gans hier hat jedoch eine Ganzkörperbemalung. Dazu kommt, dass die Gans am Replika festgeklebt ist und nur mit einem kräftigen Ruck abzumachen geht.




21er astro1.jpg





Der Teller, den Hans in der Hand hält, enthält das Futter für diese Gans. Beim Replika ist es grün (grünes Futter für Gänse?) statt braun wie beim Original







Quellen

Vielen Herzlichen Dank an das Eierkreis Forum und der Fälschungszentrale für den super Bericht.