Altfiguren - Schildkröten

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Von großen und kleinen Schildkröten

Schildkröten der 70er Jahre sind ein eigenständiges Sammelgebiet. Im Besonderen gibt es zwei Schildkrötentypen, die im Zusammenhang mit dem Überraschungsei einen anderen, interessanteren Stellenwert einnehmen.

Die Panzerschildkröte und die Galpagos-Schildkröte

Die Panzerschildkröte aus dem kleinen Ü-Ei hat seit jeher ein Problem. Sie ist zu groß für heutige Ü-Ei-Kapseln und deshalb gibt es Menschen, die glauben, dass diese Schildkröte niemals im Ei war. Das weitere, bzw. nächste Problem dieser Schildkröte ist, dass kaum jemand weiß, dass sie nicht nur tatsächlich im Ei, sondern dazu auch noch nicht alleine in der Kapsel war. Zur Panzerschildkröte gehört nämlich noch ein Baby. Die Panzerschildkröte ist eigentlich nur dann vollständig, wenn sie mit diesem Baby angeboten wird.

Diese Schildkröte gibt es ferner in fünf verschiedenen Farbtönen, von denen vier Grüntöne sind. Der fünfte Farbton ist auch gleichzeitig der Umstrittenste, denn diese braune Schildkröte hat keine Hong Kong Kennung, ist aber ansonsten identisch mit den Anderen. Interessant ist in diesem Fall ferner, dass es auch grüne Schildkröten ohne die Hong Kong Kennung gibt.

Wichtig für alle Schildkrötensammler ist auch, dass diese Figuren nicht nur von Ferrero vertrieben wurden. In den USA sind diese Figuren als sogenannte Cake-Topper bekannt. In das Loch im Boden wird ein Plastikstab gesteckt, mit dem die Schildkröte z.B. auf einer Torte als Dekoration fixiert wird. Wer diese Figuren sammelt sollte nicht nur auf Ü-Ei-Schildkröten aus sein, da nicht nachweisbar ist, welche aus dem Ei stammen und welche ggf. durch amerikanische Besatzungstruppen hier eingeführt wurden.

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Diese Löcher im Figurenboden haben bei der Herstellung schon eine Funktion. Die Figuren werden nach dem Verlassen der Gussform "aufgespießt" weiter transportiert. Wir finden diese Löcher bei allen Schildkröten aus dem Ü-Ei. So, wie auf dem unteren Bild, könnte das ausgesehen haben. Ggf. wurden sie so aufgespießt auch lackiert.

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Bei anderen Altfiguren kennen wir diese kleinen Löcher auch. Im Gegensatz zu den großen Löchern, die offensichtlich zur Rohstoffeinsparung dienten, kann man hier bei allen Figuren vom gleichen Gußverfahren ausgehen.

Doch wieder zur Panzerschildkröte. Von unten betrachtet sieht man jetzt bei der braunen Schildkröte schön, dass keine Kennung unter der Figur ist. Der Guß, die Größe und alles andere ist mit der Ü-Ei-Figur identisch. Definitiv stammt diese Figur aber aus der gleichen Gußform. Die kann auf zwei Dinge schließen lassen. Entweder ist die braune Figur älter als die Ü-Ei-Figuren und die Hong Kong Kennung wurde der Originalgußform nachträglich eingestanzt oder die Hong Kong Kennung war herausnehmbar, sodass die Form auch für andere Zwecke genutzt wurde. Kennungslose Figuren finden wir vor allem dann, wenn sie als Zierde irgendwo aufgeklebt wurden oder ein Produkt als eben nicht "Made in China" ausweisen wollte.

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Unser zweites Objekt ist die Galapagosschildkröte. Wer jetzt denkt, wir meinen die kleine neongelbe Schildkröte aus dem Katalog, der irrt. Uns geht um eine Schildkrötenserie aus dem Maxi-Ei.

Die kleine Ü-Ei-Schildkröte gibt es nur in dieser einen Farbkombination. Ggf fällt sie im Farbton mal blasser mal kräftiger sus. Sie gehört zu einer Serie von 4 Schildkröten aus den 70ern. Nichts besonderes also, wenn man sie einmal im Setzkasten hat, ist die Suche abgeschlossen. Sie hat allerdings noch eine kleine Schwester und hier streitet man sich, ob diese kleine Figur, die den gleichen Farbton aufweist mit im Ei waren (also Paarweise), oder gar nicht.

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Etwas größer ist die Herausforderung bei den, mit vielen Gerüchten ausgestatteten Maxi-Ei-Tieren. Ob nun auf einer Tafel Kinderschokolade geklebt oder einfach (was logischer wäre) im Maxi-Ei befindlich, diese Figuren kranken alle an derselben Sache. Dem fehlenden Beipackzettel, der den unumstößlichen Beweis für ihre Existenz als Ferreroprodukt bringen könnte. Da es den aber nicht gibt, darf munter spekuliert werden und wir tun das mal.

Die großen Tiere werden häufig als Einzelstücke angeboten. Es ist jedoch vielmehr davon auszugehen, dass diese Tiere jeweils als Familie aus drei Figuren zu sehen sind. Doch warum ist diese Familie so unterschiedlich groß?

Auch diese Antwort ist einfach. Ferrero hatte in den 70ern fast schon einen Lehrauftrag. Denkt man an die vielen Sammelbilderalben und naturgetreuen HPF-Figuren zurück. Auch bei den Schildkröten war dies der Fall. Die männliche Galapagos Schildkröte ist viel größer als das Weibchen. Wir haben es hier also mit einem großen Männchen, einem kleinerem Weibchen und einem Jungtier zu tun. Genau wie in der Natur. Die Schildkrötenfamilie war in drei verschiedenen Farbtönen im Maxi-Ei zu finden. Alle drei siehst Du auf den folgenden Bildern.

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Auch bei diesen Schildkröten ist die Hong Kong Kennung unter den Figuren zu sehen. Auch das obligatorische Loch ist wieder dabei. Es befinden sich keinerlei Klebespuren unter den Figuren. Die dunklen Flecke unter den Flossen sind Lackansammlungen, da die Figur offensichtlich auf ihren Flossen gestanden hat, als sie lackiert wurden. Die Figuren ganz links wurde nicht von unten bemalt.

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Zumindest für diese Figuren können wir also sagen, dass sie nicht auf einer Tafel Kinderschokolade waren. Auch bei den großen Katzen (siehe unserer anderer Maxi-Ei-Tiere-Bericht) können wir das mit Sicherheit behaupten. Es gibt sicherlich einige der großen Tiere, die Klebespuren aufweisen. Doch gibt es für diese Schokoladentafel-Theorie ebenfalls keinerlei Beweise. Auf alten Werbeblättern ist zumindest nichts davon zu sehen. Werbeblätter für Kinder Schokolade gab es damals aber schon. Für Maxi-Eier nicht.