Peyo

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Einfach Einloggen, oben auf "Bearbeiten" klicken und drauf los schreiben! Peyo, Pseudonym für Pierre Culliford (* 25. Juni 1928 in Brüssel; † 24. Dezember 1992 ebd.) war ein Belgien|belgischer Comiczeichner, dessen erfolgreichste Kreation die Schlümpfe sind. 

Leben

Peyos Vater war Engländer, die Mutter eine Belgierin. In seiner Jugend las er viele Comicmagazine. Früh entstand in ihm der Wunsch, Trickfilmzeichner zu werden. Peyo besuchte einen dreimonatigen Kurs an der Akademie der Schönen Künste in Brüssel und wurde mit 17 Jahren Kolorist bei dem Trickstudio CBA, wo er André Franquin, Morris und Eddy Paape kennen lernte. Nach Kriegsende erlitt das Studio durch den Import US-amerikanischer Filme jedoch starke finanzielle Einbußen, und Peyo wurde deshalb Illustrator in der Werbebranche. Bald veröffentlichte er auch kleine humoristische Comic-Reihen in diversen Zeitschriften.

Johann, Pfiffikus und die Schlümpfe

Im April 1946 erschienen in der Zeitung "La dernière heure" die ersten Geschichten des Pagen Johann auf einer mittelalterlichen Burg. 1949 veröffentlichte Peyo für die auflagenstärkste Tageszeitung "Le soir" die Comicserie Pussy, die Abenteuer eines schwarzen Katers, die bis 1955 lief.

Sein größter Wunsch war es, seine Schöpfungen in Spirou, der größten Comiczeitschrift Belgiens, unterzubringen, was ihm erst nach großen Mühen und auf Fürsprache von Franquin gelang. Dort angelangt, musste er sich zunächst dem Stil des Hauses anpassen, das z.B. verlangte, die blonden Haare von Johann in schwarze umzuwandeln. Erst 1954 fand er zu seinem eigentlichen Stil und schuf zusätzlich die Figur des Hofnarren Pfiffikus, des Begleiters von Johann, der überaus beliebt wurde.

Ein Wendepunkt war das Jahr 1958, als zum ersten Mal in einem Abenteuer von Johann und Pfiffikus die Schlümpfe auftauchten, von denen die Leser gar nicht genug bekommen konnten. Deshalb entschloss er sich auf Anregung des Spirou-Chefredakteurs, eine eigene Schlumpf-Geschichte zu zeichnen. Es stellte sich ein so überwältigender Erfolg ein, dass er seine geliebte Comicreihe Johann und Pfiffikus an den Nagel hängte. 1960 kreierte er zudem mit Willy Maltaite noch die Serie Benoit Brisefer (dt. Benni Bärenstark).

Ende der 1960er Jahre gründete Peyo sein eigenes Zeichenstudio und stellte junge Zeichner (François Walthéry, Marc Wasterlain, Derib, Gos) an. Der vollkommene Durchbruch seiner Comicreihe "Die Schlümpfe" wurde aber erst durch die Verfilmung in den 1970er Jahren erreicht, nach der eine riesige Merchandising einsetzte. Spätere Generationen haben die Schlümpfe vor allem über die Zeichentrickserie im Fernsehen kennen gelernt.

Peyo starb nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren am Weihnachtsabend 1992.

Literatur

  • Victor Aldea: Peyo, el mago azul. In: Cuadernos de literatura infantil y juvenil, Barcelona, 14 (2001), 140, S. 49-59.
  • Thomas Bleicher: Was schlumpft da durch den Comic-Wald? - Peyos Arbeiten in Deutschland. In: COMIXENE 55 (Oktober 1995).
  • Hugues Dayez: Peyo l'enchanteur. Biographie. Bruxelles: Niffle 2003. ISBN 2-87393-046-2
  • Wolfgang J. Fuchs: Was schlumpft denn da? - Peyo und seine Schlümpfe. In: COMIXENE 23 (März/April 1979).
  • Volker Hamann: Peyo. In: REDDITION. Zeitschrift für Graphische Literatur 21 (Mai 1993).
  • Joachim Kaps: Die Figuren leben weiter - Peyos Welt nach Peyo. In: COMIXENE 55 (Oktober 1995).
  • Joachim Kaps: Das Studio Peyo heute. In COMIXENE 55 (Oktober 1995).

Quelle

Wikipedia Artikel