Von Eiern und anderen Verrückten

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Titel: Von Eiern und anderen Verrückten
Veröffentlichungsdatum: 02.01.2009
Format: Taschenbuch
Umfang: 100 Seiten
Preis: 7,90
ISBN: 9 783837 073232
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Verrückter kann man ein Hobby wohl nicht ausleben. Versagen, Kampf und Leidenschaft. Stoff für große Geschichten. So etwas bietet nur ein Thema. Das Ü-Ei.


Leseprobe aus "Die Ü-Ei-Börse"

Zitat: ..................Zügig ging ich Richtung Ausgang. Auf meinem Arm brach ein Monsun aus, der von lauten Schreien begleitet kurz vor dem Ausgang seine volle Kraft entfaltete. Ich wurde angesehen, als ob ich ein Kind entführen wollte. Alexa unterstützte die Leute in dieser Vermutung, indem sie noch laut „Du tust mir weh!“ rief. Draußen angekommen stellte ich sie ab und mache sie tüchtig zur Minna. Ich war sauer und enttäuscht, weil ich mir den Tag anders, irgendwie entspannter, vorgestellt hatte. Der kalte Wind zog mir in die Hose und ließ alles, was irgendwie von Bedeutung gewesen war auf ein Minimum zusammenschrumpfen. Gerade einmal eine halbe Stunde waren wir da. Alexa weinte bitterlich und meine Mauer fing zu bröckeln an.
„Ich wiiiiäääääällllll einen LLLumpf haben.“ schluchzte sie und mir fiel auf, dass wir die Bingo Birds noch immer hatten und nicht zum Tauschen gekommen waren. In meinem Spiegelbild an der Tür betrachtete ich mir den Schaden an der Hose. Sie war direkt an der Naht aufgerissen. Ein etwa 15 cm langer Spalt klaffte und gab den Blick auf meine Boxershorts frei. Wenn ich mich gerade hinstellte, sah man es gar nicht. Nur bücken durfte ich mich nicht.
„Ok, wir gehen jetzt noch mal rein. Du läufst selbst und hörst mit dem Weinen auf. Dann gucken wir, dass wir noch einen Schlumpf für deine Figuren eintauschen“
Da ich wusste, dass das eh nicht klappen würde, überlegte ich mir schon mal eine Taktik, wie ich an einen Schlumpf kam, sodass es für sie wie tauschen aussah. Wir gingen rein und ich sah die 3 Mädels, welche die ganze Zeit hinter der Glastür gestanden hatten, in der ich meinen Hosenschaden begutachtet hatte, in der Ecke stehen und kichern. Wieder drin, suchten wir uns einen Stand aus, der so ziemlich jeden Schlumpf hatte, den es gab. Ich gab Alexa ihren 10er Kasten und bedeute ihr loszulegen. Der Händler guckte sie fragend an und ich nickte allwissend. „Du....Mann?“ begann sie.
„Ja, Kleine......was hast du den da Schönes?“
Gott sei Dank mal ein anständiger Mensch.
„Ich will einen Schlumpf tauschen!“ sagte sie.
„Und was hast du dafür anzubieten?“
Alexa streckte ihren Arm aus und zeigte ihre Bingo Birds. Gleichzeitig bedeutete ich dem Mann durch eine pantomimische Glanzleistung, dass ich die Figur, die sie sich aussuchte, bezahlen würde. Nur leider verstand der Mann mich nicht.
„Hä??“
„ich......“hust“........be...“hust“...zahle......“räusper“.....die ....*Hust* Figur!“
- Klick –
Jetzt hatte er es geschnallt.
„Na dann such dir mal eine aus.“
Sie strahlte wie die Sonne und wir stellten sie auf eine Kiste, damit sie den vollen Überblick über die Schlumpfbevölkerung bekam. „Ich willlllllllllll.............“
Ihr Finger kreiste über die blauen Männchen. Sekunden verrannen, ohne dass eine Entscheidung fiel. „Ich willllllllllll...........“
Zeit ist nicht alles im Leben, dachte ich so bei mir, während ich den Eindruck bekam, die Schlümpfe duckten sich, um nicht von ihr gesehen zu werden. Über was man alles nachdenkt, wenn man wartet.
„Ähhhhhhhh“
Dem Händler stand die Spannung ins Gesicht geschrieben. Leicht nach vorne gebeugt guckte er Alexa an. Ich entdeckte ein Haar auf seiner Nase, das lang und dick dort wuchs. Wieso rasierte er sich das nicht ab? Er muss das doch morgens im Spiegel gesehen haben! Jetzt schaute sie mich fragend an.
„Such dir einen aus, Schatz und lass dir Zeit.“ Kinder sollte man nicht drängeln, sonst entscheiden Sie wirres Zeug und es fällt ihnen auch in Zukunft nicht leichter, schnell zu entscheiden. Sie drehte sich wieder den Schlümpfen zu. Ihr kleiner Kopf ging hin und her. Der Händler war überhaupt ziemlich haarig, stellte ich fest. Aus den Ohren wuchsen dichte Büschel und auch die Brauen waren wahre Wälder. Komischerweise hatte er eine Glatze. Ein klackerndes Geräusch weckte mich und ich sah einen Schlumpf über den Boden klackern. Ich ging zu ihm hin und hob ihn auf. Hinter mir ertönte Gelächter.
„Mist“ sagte ich zu mir selbst als mir einfiel, dass ich mich ja nicht bücken wollte.
Mit einem "Das-trägt-man-heute-so"-Blick ging ich zurück zu dem Stand. Der Schlumpf war nicht kaputtgegangen. Der Nasenhaarhändler lächelte und bedankte sich bei mir.
„Und“ fragte ich. „Hast du dir was ausgesucht“
„Ja Papa“ lächelnd hielt sie mir einen Negerkussschlumpf hin.
Augenblicklich erstickte ich fast an einem Hustenanfall. Das konnte nicht ihr Ernst sein.
„Die ist aber ganz schön teuer. Dafür brauchst du aber noch viele Bingo Birds. Willst du dir nicht lieber einen anderen Schlumpf nehmen?“
„Nein, du sollst bezahlen.“ sagte sie.
„Der ist zu teuer, Alexa. Das geht nicht.“ blieb ich hart..................
Als wir wieder am Auto waren, packte ich den Negerkussschlumpf in den leeren 10er Kasten. Gut, dass ich die 200 Euro eingesteckt hatte, dachte ich und überlegte mir schon mal eine Ausrede für Mama............

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