Industrielle Fälschungen
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Der Name sagt es schon. Es handelt sich um gewerblich hergestellte Nachbauten von Ü-Ei-Zubehör. Egal ob Brille, Hut oder Stelze. Diese Fälschungen sind professionell abgegossen und in teuren Spritzgussformen hergestellt worden. Eine solche Spritzgussform kostet mehrere Tausend Euro. Die Überlegung, ob sich das lohnen könnte, wurde demnach vorher gründlich vorgenommen. In der Herstellung kostet ein solches Kunststoffteil letzten Endes nur wenige Cent. Wenn also erstmal das Geld für die Gussform wieder da ist, ist es ein sehr lohnendes Geschäft. Ein Geschäft dem in der Zeit von 1994 – 2004 zünftig nachgegangen wird.
Die Hochzeit der Spritzgussreplikate waren vor allem die späten 90er Jahre. In dieser Zeit wurden sicherlich hunderttausende Replikate in osteuropäischen Zahnfabriken hergestellt und für wenige Cent über grenznahe Flohmärkte von vorwiegend deutschen Ü-Ei-Händlern eingekauft. Für ein Replikat des Regenschirmes für den Regenkobold zahlte man im Jahr 2001 bei einem solchen Händler umgerechnet 20 Euro. Die Figur wurde gleich mitgefälscht, sodass man einen kompletten Regenkobold zu verkaufen hatte, der natürlich das 4-5 fache auf einer Ü-Ei-Börse brachte. Heute ist man etwas schlauer, aber immer noch gehen diese Figuren für einen viel zu hohen Preis weg. Weitere industrielle Komplettfälschungen gibt es von den beiden Baghira`s, beiden Mogli´s, Lustiger Musikant und Unschuldiger.
Der geschäftliche Zweig der Industriefälschungen ist inzwischen eingebrochen. Es gibt unter anderem nicht mehr genügend zubehörlose Figuren, die man mit Fälschungen bestücken könnte. Stelzenschlumpf, Musikus und Co, werden deshalb bereits in Heimarbeit nachgegossen. Darüber jedoch mehr im Kapitel Dentalfälschungen und Erkennung von diesen.
